IPF

Therapiegebiete & Indikationen

IPF

Ein IPF Patientenfall mit FVC >90% pred. stellt sich vor. Stellen Sie die richtige Diagnose?

Fallübersicht

Patientenanamnese

  • 68-jähriger, männlicher Patient
  • Ehemaliger Raucher (ca. 5 Packungsjahre, vor 40 Jahren aufgehört)
  • Keine Berufsrisiken
  • Schädliche Umwelteinflüsse: War vor einigen Jahren einer Schimmelbelastung ausgesetzt
  • Keine regelmäßige Medikamenteneinnahme

Symptome bei der
Erstpräsentation

  • Leichte Belastungsdyspnoe [Sport (Tennis) mit geringfügigen Einschränkungen möglich] mit intermittierendem Husten > 6 Monate
  • Sodbrennen

Vorerkrankungen und Untersuchungen

Komorbiditäten

  • Obstruktive Schlafapnoe (behandelt mit kontinuierlich positiver Atemwegsdruck-CPAP-Beatmung)
  • Refluxösophagitis

Körperliche Untersuchung bei der Erstpräsentation

  • Beidseits basales inspiratorisches Knisterrasseln bei Auskultation

Ausgangswerte der Lungenfunktionsuntersuchung

 

Ausgangswerte von Spirometrie und
Diffusionskapazitätstest

VCmax: maximale Vitalkapazität | FVC: forcierte Vitalkapazität | FEV1: exspiratorische Einsekundenkapazität | TLC: totale Lungenkapazität | DLCO: Kohlenstoffmonoxid-Diffusionskapazität der Lunge

Welchen Schritt im Diagnoseprozess würden Sie basierend auf der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung wählen?

Röntgenaufnahme des Thorax

Hochauflösende Computertomographie

Kontrastverstärktes Thorax-CT

Angio-CT des Thorax

Magnetresonanztomographie des Thorax (MRT)

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Ergebnisse der bildgebenden Verfahren

Der behandelnde Arzt hat sich für eine hochauflösende Computertomographie (HRCT) des Thorax entschieden und folgende klinische Befundung erhoben:

Befundung des HRCT-Scans:

  • Retikuläre Veränderungen
  • Milchglasartige Dichteanhebungen

 

  • Traktionsbronchiektasen
  • Nicht vorhanden: Honigwabenmuster

CT: Computertomographie | HRCT: hochauflösende Computertomographie



 
Welches Muster können Sie basierend auf den Bildern des HRCT-Scans erkennen?

Wahrscheinliche IPF

NSIP

Wahrscheinliches UIP-Muster

Exogen allergische Alveolitis

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Hochauflösende Computertomographie (HRCT)

 

Überblick hochauflösende
Computertomographie

Was ist das vorherrschende Merkmal, welches Sie auf diesem Bild erkennen können?

Retikuläre Veränderungen

Milchglasartige Dichteanhebungen

Traktionsbronchiektasen

Honigwabenmuster

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Anamnese und weitere Untersuchungen

Weitere Untersuchungen und Ergebnisse zur Diagnosesicherung

Ergebnisse des 6-Minuten Gehtests

  • Distanz: 495 m
  • Initialer SaO2: 96%
  • Minimaler SaO2: 93%

Echokardiographie

  • Unauffällig, keine Anzeichen für PH

Antikörperprofil (Ausgangswerte)



Bronchoskopie: Differentialblutbild der BAL (Ausgangswerte)

Durchführung einer chirurgischen Lungenbiopsie

  • Aufgrund des wahrscheinlichen UIP-Musters im HRCT wurde nach Diskussion im multidiziplinären ILD-Board eine Biopsie durchgeführt.
  • Die chirurgische Lungenbiopsie wurde an den linken Ober- und Unterlappen der Lunge durchgeführt.
  • Das histopathologische Ergebnis ergab ein UIP-Muster.

Zusammenfassung bisheriger Befunde und Nachweise

Radiologisches Ergebnis: Wahrscheinliches UIP Muster

Histologisches Ergebnis: UIP-Muster

Differentialdiagnose: Kein Hinweis auf andere Ursachen einer ILD


ILD: interstitielle Lungenerkrankung | UIP: gewöhnliche interstitielle Pneumonie



 
Welche Diagnose stellen Sie basierend auf den vorliegenden Untersuchungsergebnissen?

IPF

Wahrscheinliche IPF

Exogen allergische Alveolitis

Sarkoidose

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Für welche Behandlung würden Sie sich bei dieser Diagnose entscheiden?

Strategie “Beobachten und Abwarten” und aktive Überwachung

Einleiten einer antifibrotischen Therapie

Nicht-pharmakologische Behandlung, z. B. pulmonale Rehabilitation

Kombinationen der oben genannten Antworten

Keine der genannten Antworten

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Behandlungsentscheidung

Erläuterung zum weiteren Vorgehen

Die Antworten 2 (Einleiten einer antifibrotischen Therapie) und 3 (Nicht-pharmakologische Behandlung) sind mögliche Behandlungsoptionen.

Nach aktueller Empfehlung der deutschen Leitlinie sollten Patienten ausführlich über die Erkrankung und bestehende Therapiealternativen aufgeklärt werden.1


Die deutsche Leitlinie konstatiert, dass symptomatischen Patienten mit einer IPF eine antifibrotische Therapie ab Diagnose empfohlen werden sollte.1

Behandlung in der ambulanten Klinik

Nach Besprechung der Behandlungsmöglichkeiten entschied sich der Patient gegen eine antifibrotische Behandlung und wählte die nicht-pharmakologische Behandlungen (Lungensport, Impfungen etc.) sowie eine zeitnahe Folgeuntersuchung.

Anpassung der Behandlung

Nach 3 Monaten sprach der Patient zur Folgeuntersuchung vor. Obwohl er noch zu regelmäßiger sportlicher Betätigung fähig war, zeigte er eine milde Verschlechterung der sehr leichten Dyspnoe und hustete regelmäßig.


Der Patient entschied sich für eine antifibrotische Therapie und begann eine Behandlung mit Nintedanib.


IPF: idiopathische Lungenfibrose. | 1. Behr J et al., Pneumologie. 2017;71: 460–474.

Der Zustand des Patienten konnte im weiteren Krankheitsverlauf stabilisiert werden


Wie war der weitere Krankheitsverlauf unter antifibrotischer Behandlung?

  • Unveränderte Symptomatik
  • Unveränderte Lungenfunktionswerte
  • Keine Infektionen
  • Keine Exazerbationen
  • Weiterhin sportlich aktiv
  • Keine signifikanten Nebenwirkungen seit Beginn der antifibrotischen Therapie

Lungenfunktion vor und nach Beginn der antifibrotischen Behandlung

 

Lungenfunktion vor und nach Beginn der antifibrotischen Behandlung

10 Monate nach dem ersten Scan




CT bei der Erstpräsentation

10 Monate nach dem ersten Scan

01/2025