Psychische Gesundheit
Verbesserung der aktuellen Schizophrenieversorgung
Mehr als 24 Millionen Menschen weltweit leben mit Schizophrenie.* Trotz der globalen Verbreitung wird die Erkrankung oft missverstanden oder unterschätzt. Dabei handelt es sich um eine ernsthafte Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit.
Bei Boehringer Ingelheim haben wir uns mit langfristiger Perspektive über Generationen hinweg dazu verpflichtet, die Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit zu verbessern. Aus diesem Grund unterstützen wir Partnerorganisationen in ihren Bemühungen, die gesundheitlichen Herausforderungen zu verringern, mit denen Menschen mit Schizophrenie und anderen schwerwiegenden psychischen Erkrankungen konfrontiert sind.
Schizophrenie kann das Leben von Menschen auf vielfältige Art beeinflussen, angefangen vom Berufsleben über die persönlichen Beziehungen bis hin zur Lebenserwartung. Erkrankte stehen oft vielen Hindernissen gegenüber: Stigmatisierungen im Alltag, begrenzten Behandlungsmöglichkeiten oder fehlender Hilfestellung. Personalisierte und gezielte medizinische Versorgung liegt für viele psychisch Erkrankte in weiter Ferne. Damit Menschen mit Schizophrenie nicht stigmatisiert werden und die Unterstützung erhalten, die sie wirklich brauchen, sind zwei Dinge wichtig: ein genaues Bild über die aktuelle Versorgungssituation und Einblicke in die Erfahrungen von Betroffenen.
Was sind die aktuellen Standards, Fortschritte und Herausforderungen in der medizinischen Versorgung bei Schizophrenie? Die folgenden Berichte spiegeln dies anhand von verschiedenen Reports und persönlichen Erfahrungen von Menschen mit Schizophrenie und ihren Angehörigen wider.
Das Weißbuch Schizophrenie: Neue Perspektiven und Lösungsansätze für eine optimierte Patientenversorgung
Schizophrenie zählt zu den komplexesten psychischen Erkrankungen – mit weitreichenden Herausforderungen für Betroffene, Angehörige, Fachkräfte und Gesellschaft. Herausgegeben vom IGES Institut und unterstützt von Boehringer Ingelheim bietet das „Weißbuch Schizophrenie“ eine detaillierte Analyse der aktuellen Versorgungssituation und formuliert konkrete Handlungsempfehlungen für eine zukunftsorientierte psychiatrische Betreuung.
Unterteilt in sechs Themenblöcke untersucht das Weißbuch unter anderem die multifaktoriellen Ursachen der Erkrankung und zeigt, wie Versorgungsstrukturen stärker auf die individuellen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten abgestimmt werden können. Besonderes Augenmerk liegt auf innovativen Versorgungsmodellen wie dem Therapeutischen Assertive Community Treatment (TACT) sowie auf Strategien zur Reduktion von Stigmatisierung und zur Förderung der sozialen Teilhabe.
Weißbuch Schizophrenie: Eine Bestandsaufnahme des IGES Institut
Erfahren Sie im Weißbuch Schizophrenie mehr über die aktuelle Versorgungssituation und erhalten Sie Einblicke, wie intersektorale Vernetzung, innovative Konzepte und regionale Steuerung die Betreuung von Menschen mit Schizophrenie verbessern können.
Psychische Erkrankungen: mehr Aufmerksamkeit und individuelle Behandlungsmöglichkeiten, weniger Stigmatisierung und Diskriminierung
„Niemand möchte über psychische Krankheiten sprechen. Es ist kein trendiges Thema“, so beschreibt es ein Schizophrenie-Patient. Eine Diskriminierung, die auf vielen Ebenen stattfindet, auch im Gesundheitswesen, wie der aktuelle Bericht „Rethinking mental health care“ von Economist Impact® zeigt. Demnach erhalten weltweit etwa 70 % der Menschen mit einer psychischen Erkrankung nicht die Unterstützung, die sie brauchen. Laut Bericht ist die Stigmatisierung einer der Hauptgründe dafür. Weniger als 2 % ihrer Gesundheitsbudgets geben Länder für psychische Gesundheit aus. Der Ansatz einer allgemeinen Behandlung zur Linderung einiger Symptome ist immer noch notwendig, berücksichtigt gemäß Economist Impact aber nicht die belastenden Symptome der Patient:innen, ihre individuellen Vorlieben, Familiengeschichte und früheres Ansprechen auf Behandlungen sowie Begleiterkrankungen. Der Bericht stellt fest, dass sich der öffentliche Sektor vieler Länder die Finanzierung der neuesten Ansätze nicht leisten kann. Er zeigt aber auch Lösungen auf: zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die in die psychiatrische Versorgung investieren, um so neue Verfahren zu entwickeln, zu testen und umzusetzen. Dies könnte den Zugang zu innovativer Versorgung erleichtern.
Mit unseren Partnern forschen wir weiter an innovativen Therapieoptionen, um für Menschen mit einer psychischen Erkrankung maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.
Der Bericht „Rethinking mental health care“ wurde von Boehringer Ingelheim in Auftrag gegeben.
Bericht von Economist Impact – „Rethinking mental health care“
Erfahren Sie im Report, welchen Einfluss die Stigmatisierung auf das Leben der Menschen mit einer psychischen Erkrankung, aber auch auf Politik und Gesellschaft hat, und warum Innovationen wie die Präzisionsmedizin wichtig sind.
Rückblick: 10 Jahre Fortschritt in der Schizophrenieversorgung
"Schizophrenia – Time to Commit to Policy Change" ist ein 2024 veröffentlichter Bericht des Oxford Health Policy Forum (OHPF), einer gemeinnützigen Interessengemeinschaft mit Sitz in Großbritannien. Zehn Jahre nach dem ursprünglichen Bericht veröffentlichte das OHPF eine neue Fassung, die einen umfassenden, auf die Genesung ausgerichteten Ansatz zur Betreuung und Pflege von Menschen mit Schizophrenie fordert. Das Update zeigt die Fortschritte der letzten zehn Jahre auf, einschließlich Verbesserungen in den Praxisstandards, politischer Entwicklungen sowie neuester Erkenntnisse der Wissenschaft. Der Bericht weist gleichzeitig darauf hin, welche Maßnahmen noch erforderlich sind, um das Leben von Menschen mit Schizophrenie zu verbessern.
Der Bericht wird durch ein unabhängiges medizinisches Bildungsstipendium von Boehringer Ingelheim unterstützt.
Bericht des Oxford Health Policy Forum (OHPF) - "Schizophrenia – Time to Commit to Policy Change"
Erfahren Sie hier in englischer Sprache, wie sich die politischen Rahmenbedingungen für Menschen mit Schizophrenie entwickelt haben und welche Maßnahmen noch erforderlich sind.
Stimmen aus der europäischen Schizophrenie-Community Aufmerksamkeit widmen
"Rethinking Schizophrenia: Beyond the Voices" ist ein Bericht aus dem Jahr 2024, der vom European Brain Council (EBC), einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Brüssel, herausgegeben wurde. Basierend auf Erkenntnissen und Erfahrungen von Gesundheitsexperten, Patient:innen und Pflegekräften innerhalb der europäischen Schizophrenie-Gemeinschaft zielt der Bericht darauf ab, konkrete politische Veränderungen zu bewirken, um das Leben von Menschen mit dieser Erkrankung zu verbessern. "Rethinking Schizophrenia" ist ein forschungsorientiertes Projekt unter der Leitung des EBC, das die Dringlichkeit unterstreicht, die Vorgehensweise bei der Behandlung der Schizophrenie zu verbessern. "Beyond the Voices" ist der erste Bericht in der Reihe.
Das Projekt "Rethinking Schizophrenia" wurde von Boehringer Ingelheim finanziell unterstützt.
Im Rahmen unseres langfristigen, generationsübergreifenden Engagements für eine Neudefinition der psychischen Gesundheitsversorgung suchen wir innerhalb unserer Forschungsaktivitäten und darüber hinaus nach neuen Möglichkeiten, die Situation von Menschen mit Schizophrenie zu verbessern. Hierbei ist es unser Ziel, Patient:innen den Zugang zu Informationen und weiteren Unterstützungsmöglichkeiten bereitzustellen, die ihnen das Leben mit der Erkrankung erleichtern.
ReThinking Schizophrenia – der Bericht des European Brain Council (EBC)
Hier erhalten Sie Zugriff auf den englischsprachigen Report, in dem Sie mehr über das Projekt und die Perspektive von Menschen mit Schizophrenie erfahren.
Fußnoten
- * Stand 01.07.2024, Statistisches Bundesamt, www.destatis.de