Lungenfibrose

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Lungenfibrose

Ihr 3-Schritte-Plan für eine effiziente Lungenfibrose-Früherkennung

Ihr Praxisalltag ist vollgepackt, die Zeit ist knapp? Die Diagnose von interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) wie der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) oder anderen progredienten Lungenfibrosen (PPF) ist oftmals ein Wettlauf gegen die Zeit – für Sie im eng getakteten Praxisalltag, aber auch für betroffene Patient:innen.

Lungenfunktion: was weg ist, ist für immer weg

Unerkannt schreitet eine progrediente Lungenfibrose ungebremst voran.1,2 Dabei sind die krankheitsbedingten Veränderungen im Lungengewebe irreversibel und gehen mit einem zunehmenden Verlust der Lungenfunktion einher.3 Studiendaten haben zudem gezeigt, dass eine Verzögerung bei der Identifikation von Patient:innen mit Lungenfibrose das Risiko dieser Patient:innen erhöht, früh zu versterben.4

Wir wissen, dass Ihre Zeit kostbar ist. Deshalb haben wir  Maßnahmen/Tipps zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen können, die Lungenfibrose-Früherkennung effizient in Ihren Praxisalltag zu integrieren.

ABC der Lungenfibrose-Früherkennung

Eine Lungenfibrose zeichnet sich durch einen schleichenden Beginn von u. a. von Belastungsdyspnoe und chronischem trockenem Husten aus.5,6 Diese unspezifischen Symptome kennzeichnen auch häufigere Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD. Den entscheidenden Hinweis auf eine ILD kann in diesem Fall die basolaterale Auskultation liefern.

ABC der Lungenfibrose-Früherkennung: Auskultation, Belastungsdyspnoe, chronisch trockener Husten

Auskultation: Ihr wichtigstes Werkzeug

Durch Auskultation können Sie frühzeitig die Weichen für eine richtige Diagnose stellen. Das endinspiratorische Knisterrasseln ist das Kardinalsymptom der Lungenfibrose und tritt bei ca. 80 % aller Patient:innen auf – meist schon bevor Veränderungen durch bildgebende Untersuchungen sichtbar werden.7,8 Das Knisterrasseln erinnert an das langsame Öffnen eines Klettverschlusses oder das Schreiten durch frisch gefallenen Schnee.9

Das Ohr an den Patient:innen – Hören Sie die ILD?

Im Video können Sie einen typischen Auskultationsbefund bei ILD im direkten Vergleich zu einer gesunden Lunge hören.

Das typische endinspiratorische Knisterrasseln bei Lungenfibrose hört man bei der Auskultation vor allem basolateral. Es ist nicht immer in allen Bereichen gleich stark zu hören und kann sich im Verlauf der Erkrankung verändern. Aus diesem Grund sollte die Auskultation systematisch erfolgen, um alle Lungenfelder abzudecken.

So geht's: Auskultation der Lunge live am Patienten

Prof. Dr. med. Claus Neurohr demonstriert in einem knapp 6-minütigen Video, worauf es beim Auskultieren zu achten gilt und welche Atemnebengeräusche Sie bei differentialdiagnostischen Überlegungen berücksichtigen sollten.

Belastungsdyspnoe und chronischer trockener Husten: Symptomabfrage leicht gemacht

Die regelmäßige Abfrage respiratorischer Symptome lässt sich einfach in den Praxisalltag integrieren:

  • Patient:innen aufklären: Informieren Sie Ihre Risiko-Patient:innen (z. B. bei zugrundeliegener systemischer Autoimmunerkrankung), auf welche Alarmzeichen sie achten sollen und ermutigen Sie sie, Veränderungen proaktiv anzusprechen.
  • Pneumologische Fachassistenz: Involvieren Sie Ihre Fachassistenz in die erste Symptomabfrage. Standardisierte Fragebögen können helfen, Symptome systematisch zu erfassen.
 ILD-Fragebogen der S1-Diagnostik-Leitlinie

ILD-ANANMESE

Symptomabfrage leicht gemacht

Der ILD-Frageboden der S1-Diagnostik-Leitlinie ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Routine in der ILD-Anamnese. Er unterstützt die standardisierte Abfrage von Symptomen und möglichen Auslösern.

Teamwork macht den Unterschied

Gerade bei seltenen Erkrankungen wie der Lungenfibrose ist es von großem Vorteil, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit wird nicht nur in aktuellen Leitlinien empfohlen, Teamwork und eine gute Vernetzung können auch maßgeblich dazu beitragen, die ILD-Diagnostik und Therapieinitiierung so effizient wie möglich zu gestalten.1,2

Überweisen Sie bei Verdacht auf eine Lungenfibrose frühzeitig an ein spezialisiertes ILD-Zentrum oder eine Klinik, idealerweise mit ILD-Board. Diese Arbeitsteilung spart nicht nur Ihre wertvolle Zeit, sondern ermöglicht Ihren Patient:innen eine bestmögliche Versorgung.

Lange Wartezeiten bis zur Diagnose und Behandlung erhöhen das Mortalitätsrisiko4

Verzögerung bei der Identifikation erhöht das Mortalitätsrisiko

Die Überlebenswahrscheinlichkeit von IPF-Patient:innen ist abhängig von der Zeit der ersten Überweisung durch die Hausarztpraxis bis zur ersten Untersuchung in einem LD-Zentrum
Modifiziert nach Brereton CJ et al., ERJ Open Res 6:00120-2020

Die Lunge im Blick - bei jedem Arzttermin
Erklären Sie Ihren Patient:innen, dass bei jedem Arztbesuch – sei es in der Allgemeinmedizin oder Rheumatologie (bei zugrunderliegender systemischer Autoimmunerkrankung) die Lunge durch Auskultation untersucht wird. Bestenfalls treffen Sie diese Vereinbarung auch direkt mit Ihren zuweisenden Fachkolleg:innen.

Kurzbroschüre zum hohen Stellenwert der interdisziplinären Zusammenarbeit

Das Material fasst Wichtiges zur interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Diagnose und Therapie einer Lungenfibrose kompakt zusammen.

Referenzen
  • 1 Kreuter M et al., Pneumologie 2023;77(05):269–302.
  • 2 Behr J et al., Pneumologie 2023;77(02):94–119.
  • 3 Richeldi L et al., Lancet. 2017;389(10082):1941-1952.
  • 4 Brereton CJ et al., ERJ Open res 6:00120-2020.
  • 5 Raghu G et al. Am J Respir Crit Care Med. 2018;198:e44–e689.
  • 6 Kim DS et al. Proc Am Thorac Soc. 2006;3:285–29210.
  • 7 Cottin V et al., Eur Respir J 2012;40: 519-521.
  • 8 Behr J et al., Pneumologie 2020, 74:263–293.
  • 9 Cottin V et al. Eur Respir Rev. 2018;27(150):pii:1800767.

06/2025

Vault id: PC-DE-117494

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