Bei Herzinsuffizienz besteht ein hohes Mortalitäts- und Hospitalisierungsrisiko
Herzinsuffizienz kann häufige Krankenhauseinweisungen und hohe Sterblichkeit bedeuten:
im Krankenhaus1,*
innerhalb eines
Monats2
von einem Jahr3,4
von 5 Jahren4–6
* Daten aus „Acute Decompensated Heart Failure National Registry (ADHERE)“ von 105.388 US-Patienten, die zwischen 1997 und 2004 aufgrund einer Herzinsuffizienz hospitalisiert waren
Die Symptome einer chronischen Herzinsuffizienz sind häufig unspezifisch
Typische Anzeichen für chronische Herzinsuffizienz können sein:7
NT-proBNP: einfache Laboruntersuchung bei Verdacht auf chronische Herzinsuffizienz7
Bei Verdacht auf Herzinsuffizienz sollte
der NT-proBNP-Wert frühzeitig bestimmt
werden – vor einer Echokardiografie.
Diagnose einer chronischen
Herzinsuffizienz: Was ist auffällig?
Ein NT-proBNP-Wert < 125 pg/ml schließt eine chronische Herzinsuffizienz mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Bei erhöhten NT-proBNP-Werten ist eine weitere kardiologische Abklärung, z. B. durch eine Echokardiografie, erforderlich.7
Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein hohes Risiko für eine chronische Herzinsuffizienz. Daher empfehlen DDG und DGK in ihrem gemeinsamen Positionspapier, alle Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes regelmäßig – nach Möglichkeit bei jeder ärztlichen Vorstellung – auf das Vorliegen einer chronischen Herzinsuffizienz zu screenen.8
Diagnosetool Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion9
Mit nur 6 Parametern aus dem Praxisalltag erlaubt das praktische Diagnosetool „H2FPEF-Score“ eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit für chronische Herzinsuffizienz (HFpEF):
- Alter
- Gewicht
- Behandlung mit Antihypertensiva
- Vorliegen von Vorhofflimmern
- Vorliegen einer pulmonalen Hypertonie
- Füllungsdruck des Herzens
Auch wenn nicht alle Werte evaluiert werden können, kann der Score trotzdem für eine erste Risikoeinschätzung genutzt werden: Bei Übergewicht (BMI > 30) und Vorhofflimmern und Behandlung mit zwei oder mehr Antihypertensiva liegt die Wahrscheinlichkeit gemäß Score bereits bei ~ 90 % und befürwortet eine weitere Abklärung.
Mit SGLT2-Hemmern leitliniengerecht therapieren
SGLT2-Hemmer haben eine Klasse-I-Empfehlung für die Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz – unabhängig von der Ejektionsfraktion:7,10
Mit SGLT2-Hemmern profitieren Ihre Patientinnen und Patienten von einer einfachen oralen Anwendung ohne Titration.
Klasse-I-Empfehlungen bei LVEF ≤ 40 %
Die Therapieinitiierung aller vier Substanzklassen sollte so schnell wie möglich erfolgen.
Klasse-I-Empfehlungen bei LVEF 41–49 %
Flüssigkeitsretention
Klasse-I-Empfehlungen bei LVEF ≤ 50 %
Flüssigkeitsretention
und (CV-)Komorbiditäten
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CHRONISCHE HERZINSUFFIZIENZ AUF EINEN BLICK
Wichtiges zur Diagnose und Therapie der chronischen Herzinsuffizienz im Überblick:
- Symptome
- Prognose
- Labordiagnose
- Klassifikation und ICD-10-Codes
- H2FPEF-Score
- Leitlinienempfehlungen
PATIENTENBROSCHÜRE CHRONISCHE HERZINSUFFIZIENZ
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RatgeberTYP-2-DIABETES – MEHR ALS NUR ERHÖHTER
BLUTZUCKER
In der modernen Diabetestherapie wird Typ-2-Diabetes schon seit einigen Jahren selten für sich alleine betrachtet, sondern stark im Zusammenhang mit kardiorenalen Folge- und Begleiterkrankungen. Dies ist umso wichtiger, da Typ-2-Diabetes in vielen Fällen mit einer chronischen Herzinsuffizienz oder einer chronischen Nierenkrankheit einhergeht.1,2
Kardiorenale Erkrankungen in Deutschland:
Typ-2-Diabetes, chronische Herzinsuffizienz oder chronische Nierenkrankheit kommen häufig vor:3–5
Typ-2-Diabetes, Herz- und Nierenerkrankungen bedingen sich gegenseitig und treten daher häufig gemeinsam auf.1,2
Bei Diagnose ist das Risiko häufig bereits erhöht
Typ-2-Diabetes, chronische Herzinsuffizienz oder chronische Nierenkrankheit bringen ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko mit:
Menschen versterben an einer kardiovaskulären Erkrankung6
Menschen versterben innerhalb von 5 Jahren7
höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse8
Erhöhter Blutdruck und eGFR-Abnahme können Warnsignale für eine kardiovaskuläre Erkrankung sein.9–11
Frühzeitig screenen: Bekannte
Risikofaktoren
Häufige Risikofaktoren für alle 3 Erkrankungen sind:12–14
Bei Diagnose von Hypertonie oder Typ-2-Diabetes können bereits irreversible Gefäßschäden vorliegen.15,16
Wichtige Laborparameter für das Screening
Bei Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren sollten folgende Parameter regelmäßig überprüft werden:
DDG und DGK empfehlen in ihrem
gemeinsamen Positionspapier, alle
Patientinnen und Patienten mit
Typ-2-Diabetes regelmäßig auf das
Vorliegen einer chronischen
Herzinsuffizienz zu screenen.20
Mit SGLT2-Hemmern leitliniengerecht
therapieren
Die Therapie mit SGLT2-Hemmern wird sowohl bei Typ-2-Diabetes als auch bei chronischer Herzinsuffizienz oder chronischer Nierenkrankheit empfohlen.17–19,21
Die Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes empfiehlt den Einsatz von SGLT2-Hemmern oder GLP1-Rezeptoragonisten bei hohem kardiovaskulären Risiko oder einer klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankung.18
Auch die ESC-Leitlinien zum Management kardiovaskulärer Erkrankungen bei Typ-2- Diabetes empfehlen SGLT2-Hemmer bei ASCVD, chronischer Herzinsuffizienz oder chronischer Nierenkrankheit.2
SGLT2-Hemmer werden bei chronischer Herzinsuffizienz unabhängig von der Ejektionsfraktion empfohlen.17,21
SGLT2-Hemmer werden bei chronischer Nierenkrankheit gemäß KDIGO empfohlen.19
SGLT2-Hemmer zeigen kardiorenale Effekte neben der Blutzuckersenkung
SGLT2-Hemmer bieten eine Möglichkeit, Typ-2-Diabetes zu behandeln und das kardiorenale Risiko bei Patientinnen und Patienten zu senken.18
Mit dem Disease-Management-Programm (DMP) Typ-2-Diabetes steht ein strukturiertes Behandlungsprogramm zur Verfügung, das Empfehlungen für eine leitliniengerechte Behandlung und ein Screening nach aktuellem Stand umfasst. In Deutschland nehmen bereits ca. 4,4 Millionen gesetzlich Versicherte am DMP Typ-2-Diabetes teil.22
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PATIENTENBROSCHÜRE TYP-2-DIABETES
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RATGEBERChronische Nierenkrankheit: Risiko früh erkennen
Zu den häufigsten Risikofaktoren für Ihre Patientinnen und Patienten gehören:7
eGFR + Albuminurie: Regelmässiges
Screening für eine frühe Diagnose1–3
- Der Serumkreatininwert wird zur Berechnung der eGFR benötigt, ist für sich alleine gesehen allerdings nicht aussagekräftig genug.
- Die eGFR kann mit Online-Rechnern einfach berechnet werden.
- Labore berechnen die eGFR standardmäßig mit, wenn dies entsprechend auf dem Laborschein angegeben ist.
Wann handeln? Diagnose einer
chronischen Nierenkrankheit
Chronische Nierenkrankheit ist eine schleichende Gefahr: Häufig wird die Nierenschädigung aufgrund fehlender oder diffuser Symptomatik nicht oder sehr spät erkannt.4–7
Die Diagnose einer chronischen Nierenkrankheit kann gestellt werden, sobald folgende Kriterien erfüllt sind:1
- eGFR < 60 ml/min/1,73 m2
- Albuminurie: UACR ≥ 30 mg/g
- Weitere Hinweise auf Nierenschäden
Mindestens 1 von 3 Kriterien
persistierend über 3 Monate
- Je weiter die Nierenfunktion abnimmt, desto höher ist das Risiko für Hospitalisierungen, kardiovaskuläre Ereignisse und Mortalität.8
- Ist einer oder sind beide Parameter auffällig, sollten die Betroffenen behandelt und gegebenenfalls an eine nephrologische Praxis überwiesen werden.
Mindestens 1 von 3 Kriterien
persistierend über 3 Monate
Mit SGLT2-Hemmern leitliniengerecht therapieren
Dialyse verzögern und Lebensqualität aufrechterhalten – wie wichtig ist der Zeitpunkt einer Therapieinitiierung?
85*
ml/min/1,73 m255
ml/min/1,73 m220
ml/min/1,73 m2Servicematerialien zum Herunterladen
CHRONISCHE NIERENKRANKHEIT AUF EINEN BLICK
Die praktische Übersicht für Ihre hausärztliche Praxis auf nur 2 Seiten:
- Screening
- Klassifizierung & Diagnose
- Leitlinienempfehlungen & Therapie
- ICD-10-Codes
PATIENTENBROSCHÜRE CHRONISCHE NIERENKRANKHEIT
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Ratgeber- Kalra S et al. Eur Endocrinol 2020; 16(2): 113–121.
- de Boer IH et al. Diabetes Care 2022; 45(12): 3075–3090.
- Heidenreich PA et al. Circulation 2022; 145(18): e895–e1032.
- Leon BM, Maddox TM. World J Diabetes 2015; 6(13): 1246–1258.
- Márquez DF et al. Nefrologia 2022; 42(5): 519–530.
- Palladino R et al. BMJ Open Diabetes Res Care 2020; 8(1): e001061.
ACEi = Angiotensin-konvertierendes Enzym | ARNI = Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor | BMI = Body Mass Index | CV = kardiovaskulär | DDG = Deutsche Diabetes Gesellschaft | DGK = Deutsche Gesellschaft für Kardiologie | HFpEF = Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion | ICD = Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme | LVEF = linksventrikuläre Ejektionsfraktion | MRA = Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist | NT-proBNP = N-terminales pro B-Typ natriuretisches Peptid | SGLT2 = Natrium-Glucose-Cotransporter-2
- Adams KF et al. Am Heart J 2005; 149(2): 209–216.
- Bueno H et al. JAMA 2010; 303: 2141–2147.
- Chen J et al. JAMA 2011; 306(15): 1669–1678.
- Gerber Y et al. JAMA Intern Med 2015; 175(6): 996–1004.
- Shah KS et al. J Am Coll Cardiol 2017; 70: 2476–2486.
- Tsao CW et al. JACC Heart Fail 2018; 6(8): 678–685.
- McDonagh TA et al. Eur Heart J 2021; 42(36): 3599–3726.
- Schütt K et al. Kardiologie 2022; 16: 358–371.
- Reddy YNV et al. Circulation 2018; 138(9): 861—870.
- McDonagh TA et al. Eur Heart J 2023; 44(37): 3627–3639.
ASCVD = atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankung | DDG = Deutsche Diabetes Gesellschaft | DGK = Deutsche Gesellschaft für Kardiologie | DMP = Disease-Management-Programm | eGFR = geschätzte glomeruläre Filtrationsrate | ESC = European Society of Cardiology | GLP1 = Glucagon-like-Peptide-1 | HbA1c = glykiertes Hämoglobin | KDIGO = Kidney Disease: Improving Global Outcomes | NT-proBNP = N-terminales pro B-Typ natriuretisches Peptid | SGLT2 = Natrium-Glucose-Cotransporter-2 | UACR = Albumin-Kreatinin-Quotient
- Kalra S et al. Eur Endocrinol 2020; 16(2): 113–121.
- Marx N et al. Eur Heart J 2023; 44(39): 4043–4140.
- Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2023. Abrufbar unter: https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2023_final.pdf (letzter Aufruf November 2024).
- Bundesministerium für Bildung und Forschung. Würzburger Studie: Vorstufen einer Herzschwäche bei auffallend vielen jungen Menschen (Meldung vom 19.06.2020). Abrufbar unter: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wurzburger-studie-vorstufeneiner- herzschwache-bei-auffallend-vielenjungen-menschen-11615.php (letzter Aufruf November 2024).
- Grindt M et al. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 85–91.
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- Owan TE et al. N Engl J Med 2006; 355(3): 251–259.
- Afkarian M et al. J Am Soc Nephrol 2013; 24(2): 302–308.
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- Kjeldsen SE. Pharmacol Res 2018; 129: 95–99.
- Centers for Disease Control and Prevention – Chronic Kidney Disease Initiative. The Surprising Link Between Chronic Kidney Disease, Diabetes, and Heart Disease. Abrufbar unter: https://www.cdc.gov/kidneydisease/publications-resources/link-between-ckd-diabetesheartdisease. html (letzter Aufruf November 2024).
- Landgraf R et al. Diabetologie 2022; 17(Suppl 2): S159–S204.
- de Boer IH et al. Diabetes Care 2022; 45(12): 3075–3090.
- Davies MJ et al. Diabetes Care 2018; 41(12): 2669–2701.
- Márquez DF et al. Nefrologia 2022; 42(5): 519–530.
- Palladino R et al. BMJ Open Diabetes Res Care 2020; 8(1): e001061.
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- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes – Langfassung. Version 3.0. 2023 [cited: 2024-11-15].
- Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) CKD Work Group. Kidney Int 2024; 105(4S): S117–S314.
- Schütt K et al. Kardiologie 2022; 16: 358–371.
- McDonagh TA et al. Eur Heart J 2023; 44(37): 3627–3639.
- Gemeinsamer Bundesausschuss. DMP-Anforderungen-Richtlinie: Änderung der Anlage 1 (DMP Diabetes mellitus Typ 2), der Anlage 2 (Indikationsübergreifende Dokumentation (ausgenommen Brustkrebs)) und der Anlage 8 (Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 – Dokumentation). Abrufbar unter: https://www.g-ba.de/beschluesse/5503/ (letzter Aufruf November 2024).
ACE = Angiotensin-konvertierendes Enzym | AT1 = Angiotensin-II-Rezeptor-Subtyp-1 | eGFR = geschätzte glomeruläre Filtrationsrate | GFR = geschätzte glomeruläre Filtrationsrate | ICD = Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme | KDIGO = Kidney Disease: Improving Global Outcomes | SGLT2 = Natrium-Glucose-Cotransporter-2 | UACR = Albumin-Kreatinin-Quotient
- Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) CKD Work Group. Kidney Int 2024; 105(4S): S117–S314.
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes – Langfassung. Version 3.0. 2023 [cited: 2024-11-16].
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Hypertonie – Langfassung, Version 1.0. 2023 [cited: 2024-11-16].
- Giorgino F et al. Cardiovasc Diabetol 2020; 19(1): 196.
- Crews DC et al. Hypertension 2010; 55(5): 1102–1109.
- Benz K et al. Int J Nephrol 2018; 2018: 4310379.
- Hirst JA et al. Br J Gen Pract 2020; 70(693): e285–e293.
- Go AS et al. N Engl J Med 2004; 351(13): 1296–1305.
- Fernández-Fernandez B et al. Clin Kidney J 2023; 16(8): 1187–1198.
