Psychische Gesundheit
Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz – warum Pflegekräfte besonders wichtig sind
Unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität werden durch persönliche und äußere Lebensumstände beeinflusst. Sie definieren unsere psychische Gesundheit – am Arbeitsplatz wird diese jedoch häufig vernachlässigt. Der World Mental Health Day (WMHD) am 10. Oktober 2024 stellt deshalb die psychische Gesundheit in beruflichen Kontexten in den Mittelpunkt. Medizinisches Fachpersonal, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Psychologen, Pflegekräfte und Betreuende spielen eine besondere Rolle, wenn es darum geht, die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie zu unterstützen.
Schizophrenie – mehr Sichtbarkeit für psychische Bedürfnisse
Menschen mit Schizophrenie stehen oft vor großen Herausforderungen, die für Außenstehende unsichtbar bleiben. Als Teil des interdisziplinären Betreuungsteams wissen Sie, dass diese Erkrankung das tägliche Leben stark beeinflussen kann. Routinen, die für andere selbstverständlich sind – wie die Teilnahme am Arbeitsleben oder das Erledigen von Alltagspflichten – können für Patient:innen große Hürden darstellen. Zusätzlich erschweren Missverständnisse und Vorurteile das soziale Umfeld.
Peter, der seinen Sohn Derek pflegt, beschreibt es so: „Bei meiner Großfamilie liegt das Problem darin, dass sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Sie wissen nicht, wie sie mit Derek umgehen sollen. Sie wollen einfach von ihm fernbleiben.“
Wie inklusive Unterstützung den Unterschied macht – psychische Gesundheit fördern
Die Arbeit mit Menschen, die mit Schizophrenie leben, geht weit über die medizinische Betreuung hinaus. Die Arbeit fordert oft nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Es geht darum, Verständnis ohne Vorurteile zu zeigen – Geduld und Einfühlungsvermögen schaffen ein stabiles Umfeld, in dem sich Patient:innen sicher fühlen und ihre Sichtweise teilen können. Bethany, deren Symptome sich bereits zurückgebildet haben, erzählt:
„Es gibt einfach so viele Falschinformationen […]. Es gelang mir, eine Behandlung zu finden, mit der ich mich vollständig erholen konnte. Ich konnte mein Studium abschließen.“
Persönliche Erfahrungen tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen und zu sensibilisieren.
Pflegepersonen als Fürsprecher:innen – ein integratives Arbeitsumfeld schaffen
Der WMHD 2024 bietet auch die Gelegenheit, sich für Veränderungen am Arbeitsplatz einzusetzen. Pflegekräfte können als Fürsprecher:innen dafür sorgen, dass Arbeitsplätze die Bedürfnisse von Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie berücksichtigen. Diese Unterstützung kann Arbeitgeber dazu motivieren, Maßnahmen zu ergreifen, die Patient:innen helfen, sich am Arbeitsplatz sicher und verstanden zu fühlen. Flexible Arbeitszeiten, Pausen oder der Zugang zu psychologischer Betreuung sind nur einige Beispiele, wie das Arbeitsumfeld positiv gestaltet werden kann. Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit in Deutschland setzt sich dafür ein, dass psychische Erkrankungen mehr Aufmerksamkeit erhalten und sich damit verbundene Stigmata abbauen.
Quellen
- 1 World Health Organization. Merkblatt zu Schizophrenie. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/schizophrenia (Abruf: September 2024).